Predigttext zum Sonntag, 19. April 2020 (Quasimodogeniti)

Sat, 18 Apr 2020 18:03:22 +0000 von Bettina Kopplin

© Pn. Seelemeyer
Vorwerk
Liebe Leser/innen,


vielleicht haben Sie in den letzten Tagen bzw Nächten auch mal in den Himmel geschaut. Bei all der Sorge im Moment hat das etwas Heilsames. Jedenfalls geht es mir so: das Sternenzelt bleibt, und auch der Mond sieht uns mit seinem weisen Lächeln an. Wird nicht dann auch Gott sich um uns kümmern? Wie um das zu unterstreichen, sagt es in der Bibel der Prophet Jesaja (Kapitel 40): 
„Seht doch nur in die Höhe! Wer hat die Sterne da oben geschaffen? Er lässt sie alle aufmarschieren, das ganze unermessliche Heer. Jeden Stern ruft er einzeln mit Namen, und keiner bleibt fern, wenn er, der Mächtige und Gewaltige, ruft.
 Ihr Leute von Israel, ihr Nachkommen Jakobs, warum klagt ihr: »Der HERR kümmert sich nicht um uns; unser Gott lässt es zu, dass uns Unrecht geschieht«?
 Habt ihr denn nicht gehört? Habt ihr nicht begriffen? Der HERR ist Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit, seine Macht reicht über die ganze Erde; er hat sie geschaffen! Er wird nicht müde, seine Kraft lässt nicht nach; seine Weisheit ist tief und unerschöpflich. 
 Er gibt den Müden Kraft und die Schwachen macht er stark. 
 Selbst junge Leute werden kraftlos, die Stärksten erlahmen. 
 Aber alle, die auf den HERRN vertrauen, bekommen immer wieder neue Kraft, es wachsen ihnen Flügel wie dem Adler. Sie gehen und werden nicht müde, sie laufen und brechen nicht zusammen.“
 
Ich finde diese Sätze so wohltuend. Denn manch ein Mensch, vor allem ein junger, wird mittlerweile müde angesichts der anhaltenden Einschränkungen. Da rutschen viele Menschen in die Kurzarbeit. Das sind Mütter und Väter wirklich am Ende ihrer Kräfte, weil die Kinder von morgens bis abends zuhause sind und Langeweile haben.
Da kann einem schon mal die Puste ausgehen – oder auch das Geld!
Erstaunlicherweise sagen gerade alte Menschen jetzt zu mir: wir schaffen das!
Wir haben Bombennächte und Hunger oder Ausgrenzung als Flüchtlinge erlebt – da werden wir das hier auch schaffen. Das beeindruckt mich. 
Und dann möchte ich mich an das Bild vom Adler halten, der in der Thermik des Morgens seine Runde dreht. In Vorwerk ist es ein Milan. Auch schön. Aber wenn Sie den sehen, dann denken Sie doch an Gottes Kraft, die in den Schwachen mächtig ist. Gott trägt so unsichtbar, wie der Milan von der Thermik des Vertrauens getragen wird.
 
Ich wünsche Ihnen eine gute Woche.
Pastorin Antje Seelemeyer
Bestätigen

Bist du sicher?