Heute geht es um Licht. Und natürlich Liebe. Davon kann man nicht leben, könnten Sie sagen.
Aber damit kann man leben. Paulus schreibt in einem Brief an die christliche Gemeinde: „Früher habt ihr selbst zur Finsternis gehört. Aber jetzt seid ihr Licht, denn ihr gehört zum Herrn. Führt also euer Leben wie Kinder des Lichts! Der Ertrag des Lichts ist lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit.“
Aber damit kann man leben. Paulus schreibt in einem Brief an die christliche Gemeinde: „Früher habt ihr selbst zur Finsternis gehört. Aber jetzt seid ihr Licht, denn ihr gehört zum Herrn. Führt also euer Leben wie Kinder des Lichts! Der Ertrag des Lichts ist lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit.“
Wir hören die Zusage Gottes: Ihr seid (nicht werdet!) Kinder des Lichts. Gott „strahlt“ uns also an. Er lächelt uns zu. Er schenkt uns Licht und verbreitet Freundlichkeit. Der Sonntag heute heißt Okuli. Da steckt das Wort Auge drin. Und wenn wir das Wort Auge und Licht zusammensetzen, kommen wir auf das Wort: Licht-Blick. Wenn man sich das plastisch vorstellt, kann man überlegen, wer ist hier für wen ein Lichtblick. Gott für uns oder wir für Gott? Spielen wir mal durch, wie das gemeint sein könnte, dass wir ein Lichtblick für Gott sind. An einer Stelle in der Bibel heißt es, dass wir in Gottes Augen wertgeachtet sind. Da ist also beides drin: das sehen und mögen. Wir sind ein Lichtblick für Gott. Und auch bei der Erschaffung der Erde, sagt ja Gott: und siehe, es war sehr gut. Und als letztes Beispiel: wenn Jesus Menschen traf, hat er sie oft nur angesehen und so ihre Not oder Bedrängnis wahrgenommen. Auch er hatte einen liebevollen Blick auf den Menschen – nicht auf den perfekten Alleskönner, sondern gerade auf den Menschen, der an seine Grenzen gestoßen war. Der nicht mehr so fit war wie die anderen. Der nicht tausend Freunde hatte, sondern einsam oder ängstlich war. Diesen Menschen hat Jesus mit den liebevollen Augen Gottes angesehen. Wir sind ein Licht-Blick Gottes. Er stellt uns in sein Licht, weil wir ihm wichtig sind.
Ist Gott für uns ein Licht-Blick? Das kann nur jeder für sich beantworten. Sie, die Sie diese Andacht lesen, erhoffen sich einen „Lichtblick“. Gottes Worte sind ein Lichtblick. Vielleicht tut auch der Gedanke an die eigene Kirche gut, wo Menschen sonntags Gottesdienst feiern und Sie sind in Gedanken ein Teil davon. Christus sagt: „Ich bin das Licht der Welt.“ Das tut gut. Wir brauchen dieses Helle, wenn wir traurig oder mutlos sind. Das ist in diesen Wochen einfach ein Lebensmittel: Jesus als Lichtquelle. Er macht uns hell. Ja, vielleicht müssen wir das so radikal denken: Gott macht es nicht nur in uns hell. Er macht uns hell. Haben Sie das schon mal so gesehen?? In dem biblischen Abschnitt heute steht diese steile Formulierung: Ihr seid Licht. Ihr seid nicht Finsternis. Darüber könnten wir mal nachdenken. Ob wir uns damit anfreunden können? Denn dann entsteht ja auch die Frage, was ist mit meinen dunklen Seiten? Was ist mit meiner Wut, meiner Habgier, meinem Neid usw. Das ist ja nicht weg. Und das weiß Gott ja auch. Sind wir trotzdem Licht? Licht mit Schattenseiten? Eine spannende Frage. Denn niemand von uns kommt ohne die dunklen und schlechten Seiten durchs Leben. Aber wir sind auf dem Weg. Vielleicht könnte man es so sagen: wir sind auf dem Weg, immer mehr zu Licht zu werden, bis uns Gott einmal nach dem Tod ganz in sein Licht verwandelt.
Wir sind Licht. Wir sind ein Licht-Blick Gottes. Als letztes könnte man noch darüber nachdenken, was mit unserem Licht geschieht. Scheint es aus uns heraus? Können wir anderen den Weg heller machen? Klar, das können wir und tun wir. Wer es schafft, trotz Maske und langer Schlange, an der Käsetheke freundlich oder gar humorvoll zu sein, der macht es für andere heller. Und wer in diesen Zeiten auch noch an Menschen in Flüchtlingslagern denkt oder für die jungen Leute in Myanmar betet, der sendet ein paar Lichtstrahlen aus.
Sie sind Licht. Vielleicht machen Sie sich nochmal eine Kerze an und denken daran!
Gott segnet Sie!
Amen.
Amen.